Segelfliegen
Viele Menschen, die das erste Mal in ihrem Leben mit einem modernen Verkehrsflugzeug fliegen, sind vom Flug beeindruckt. Leute, die das erste Mal in ihrem Leben mit einem Segelflugzeug fliegen, sind überwältigt von diesem Flugerlebnis.
Das Fluggefühl in einem Segelflugzeug ist mit dem in einem modernen Düsenjet nicht zu vergleichen. Beim Segelflug wird selbst die kleinste Luftbewegung an den Piloten und den Passagier weitergegeben. Segelfliegen ist eine einzigartige Erfahrung, das Element Luft zu erleben, die Schwere der Erde hinter sich zu lassen und alle Dimensionen – Länge, Breite, Höhe – zu genießen. Die Faszination des lautlosen Schwebens unter den Wolken ist so stark, daß man den Kopf frei von den alltäglichen Dingen des Lebens bekommt, alle Probleme und Sorgen auf der Erde zurückläßt.
Den ersten Flug im Segelflugzeug vergißt man nicht so schnell. Wenn das Windenstartseil eingeklinkt ist und der Tragflügel waagerecht gehalten wird, folgt bald eine sehr starke Beschleunigung, Rad und Kufe holpern ein kurzes Stück, und schon geht es mit leisem Zischen steil – unheimlich steil – zum Himmel empor. Der Flugplatz, die Menschen und alles was eben um einen herum war, wird kleiner und kleiner. Allmählich wird der Steigflug flacher, der Pilot klinkt aus, und man sieht nun auch endlich vor sich wieder die Erde.
Erstaunlicherweise bleibt das Schwindelgefühl, wie vielleicht auf einem hohen Turm, aus. Die Kabine des Flugzeuges verleiht Sicherheit und Halt. Aber dann, wenn der Pilot die erste Kurve einleitet, ist es soweit: unwillkürlich will man sich dagegen stemmen, dagegen wehren, daß der Horizont plötzlich schief steht. Wenn man jedoch bewußt versucht, sich gemeinsam mit dem Segelflugzeug zu bewegen, eins mit ihm zu werden und sich mit ihm in die Kurve zu legen, wie ein Motorradfahrer mit seinem Motorrrad, so entsteht das Gefühl einer sicheren, klaren Bewegung im Raum, schöner und freier als es ein Verkehrsmittel am Boden je vermitteln kann. Man genießt das leichte, leise Gleiten hoch über der Welt, an deren Oberfläche man sich bislang bewegen mußte. Nach einigen Kurven und Geradeausflügen setzt der Pilot wieder zur Landung an, das Flugzeug berührt weich den Boden und rollt rumpelnd aus. Erst beim Verlassen des Flugzeugs begreift man so richtig, welch andere Sicht, welchen neuen Horizont der Flug über der Erde vermittelt hat. Die Zeit des Fluges selbst spielt kaum eine Rolle. Das Erlebnis ist so intensiv, daß es für Tage oder Wochen im Gedächtnis bleibt, manchen gar ein Leben lang prägt.
Der Segelflug ist wohl die ursprünglichste Form des Fliegens. Der Pilot eines Segelflugzeuges nutzt wie auch ein Adler die natürlichen Aufwinde, um stundenlang in der Luft zu bleiben, und große Entfernungen (bis zu mehrere hundert Kilometer) zurückzulegen.
Auf diese Art ist es möglich, stundenlang in der Luft zu bleiben und lautlos hunderte von Kilometern zurückzulegen ohne die Umwelt dabei mit Abgasen zu belasten.
Segelfliegen ist zudem eine sehr umweltfreundliche Sportart, da für die Fortbewegung bis auf den Start mit der Winde, dem Schleppflugzeug oder dem Klapptriebwerk nur natürliche Aufwinde genutzt werden.
Segelfliegen ist nicht teuer
In den Augen Vieler ist das Fliegen eine Sportart, die nur von einer elitären Minderheit unter großem finanziellem Aufwand auf Kosten der Umwelt betrieben wird. Ohne hier ins Detail zu gehen, können diese Vorurteile bei genauerer Betrachtung leicht ausgeräumt werden.
Die in Vereinen zusammengeschlossenen Luftsportler kommen nachweislich aus allen Berufsgruppen und Einkommensschichten. Von großer Bedeutung für unseren Verein ist es, daß sich auch Schüler und Studenten das traumhafte Hobby leisten können.
Fliegen ist nicht teurer als andere Sportarten, wie z.B. Tennis oder Skifahren. Die Segelflugzeuge werden vom Verein zur Verfügung gestellt, die Fluglehrer erteilen ihre Trainingsstunden nicht zu horrenden Stundensätzen, sondern vermitteln ihr Wissen unentgeldlich.
Genauere Infos finden Sie bei den haufig gestellten Fragen.